@Candice Larsen Immer mehr stieg in mir die Unsicherheit auf, ob es alles richtig war. Ich wollte so sehr ein Teil ihrer Familie sein, dass ich mich auf diese Ehe eingelassen hatte. Doch habe ich damit auch meinen Traum von meiner eigenen Familie den Rücken gekehrt. Auch wenn Candice und ich es ständig versuchten ein Kind miteinander zu zeugen, würde es doch niemals in dieser Ehe wie in anderen sein. Seit meiner Kindheit gab mir meine eigene Familie das Gefühl, dass ich falsch sei, dass ich mich ändern müsste. Sie hatten mich so sehr versucht in ihre Schiene zu quetschen, dass ich bei einer anderen Familie endlich mal ein Gefühl von Familie hatte. Candice Vater hatte mich vollkommen akzeptiert und mich unterstützt, was ich vorher nie gekannt hatte. So sehr wollte ich ein Teil von ihnen sein, denn bei Candice Familie wirkte alles so leicht, auch wenn ich manchmal wie ein Parasit behandelt wurde. Durch die Jahre mit Candice wird mir jedoch bewusst, dass es auch nicht das war was ich wollte. Auch wenn ich meine Affären gerne mal wechselte wie meine Unterhose, glaubte ich daran, dass mich eines Tages eine lieben könnte. Wenn ich meinen kleinen Nummern nur eine Fassade präsentierte, dann bekamen wir für wenige Minuten was wir wollten, doch sobald wie mein wahres Ich kannten, dann waren sie wieder weg. Irgendwo da Draußen würde es eine geben, die mich so lieben könnte wie ich war und wir würden eine Familie gründen, doch müsste ich dafür diese Ehe beenden. Was ihr Vater dazu sagen würde, es war mir langsam egal, seit dem wir diese Ehe führten wurde der Kontakt zu ihm immer weniger und wir führten nur noch seine Drecksarbeit aus. Was mich tatsächlich nur noch hielt war es, dass Candice anfing mir mehr zu bedeuten. Irgendetwas war es und ich hatte es gerade zum ersten mal intensiv gespürt. Auch ich hatte eine Art der Abwehr, denn ich wusste wie sie reagiert hatte, jedes mal dann, wenn ich es wieder versuchen wollte. Sie hielt mir meine Affären vor, die ich mir nur suchte um nichts an mich heranzulassen. Wir waren wohl verloren in diesen Teufelskreis, aber ich konnte nicht mehr.
Als Candice den Raum betrat, versuchte ich sie nicht großartig zu beachten und kümmerte mich darum meinen Bart zu pflegen und meine Haare zu machen. Dabei riskierte ich nicht einen Blick im Spiegel zu ihr, sondern konzentrierte mich nur auf mich. Als sie dann sprach, drehte ich mich doch zu ihr um und zog meine Augenbrauen hoch. Meine Arme verschränkten sich vor meiner Brust und ich ließ einen amüsierten Lacher von mir. "Ich behandel dich wie ein Haufen Scheiße?! Wenn ja, dann hast du es auch verdient!" kam ernst und sehr wütend über meine Lippen. Mein Blick lag auf ihren Gesicht und ich dachte einfach nur, ob sie mich verarschen will. Die kleine Candice kommt einfach nicht damit klar, dass alles nicht nach ihren Willen läuft. Bei ihren nächsten Worten wurde ich immer wütender und trat ihr näher. "Jedes mal wenn ich versucht hatte unsere Ehe ernst zu nehmen, weil du mir einen Funken Hoffnung gegeben hast, dann hast du mir im nächsten Moment wieder gezeigt, dass es keine Hoffnung gibt. Jedes mal habe ich meine Affären beendet, versucht mich zu bessern, nur um wieder einen Arschtritt und dumme Kommentare zu kriegen. Was denkst du warum ich zu denen renne und wie es alles anfing. Nach unserer Hochzeit hatte ich ein paar Monate keine, bis deine Worte 'dass es nur eine Scheinehe ist' mir auch dieses Gefühl gaben und ich dir damals gesagt hatte, dass wir uns dann einfach eine Affäre suchen sollten. Aber immer wieder denke ich für einen Moment, dass da doch etwas sein könne und dann kommen wieder deine dummen Sprüche Candice. Also stell dich nicht so da, als wenn alles immer nur an mir liegt. Wir sind beide Schuld an dieser verkorksten Ehe und langsam reicht es mir. Ich gebe dich frei, ich habe es satt es immer wieder zu versuchen. Du weißt wie sehr ich immer eine Familie wollte und ich habe hier genug Zeit verschwendet es zu versuchen. Ich fahre Heute noch nach Hause und reiche Morgen die Scheidung ein!" wütend verließ ich das Bad und zog mich wieder vernünftig an. Mein Koffer war schnell gepackt und ich war bereit aufzubrechen. Meine Papiere genommen, verließ ich das Zimmer.